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Eisbären, Goldminen, Nordlichter und endlose, immergrüne Wälder - all das steht für die Northwest Territories. Aber die Region im hohen Norden Kanadas hat noch viel mehr zu bieten und birgt so manche unerwartete Überraschung…

Die schwimmende Gemeinde auf dem Great Slave Lake

Die meistfotografierten Wohnobjekte in Kanadas Norden sind wohl die schwimmenden Häuser der Yellowknife Bay. Gleichzeitig sind es die nördlichsten Hausboote der Welt. Dem Betrachter bieten sich Dutzende von ausgefallenen, bonbonfarbenen Behausungen - von schwimmenden Hütten bis zu seetüchtigen Mehrparteien-Apartmentbooten. Auch ein gemütliches Bed & Breakfast liegt hier vor Anker, in dem die Gäste von den sanften Wellen des Great Slave Lake in den Schlaf geschaukelt werden.

11 offizielle Sprachen

In den Northwest Territories leben nur etwa 44.000 Einwohner, aber die fehlende Bevölkerungsdichte wird locker durch eine sprachliche Vielfalt ausgeglichen, die ihresgleichen sucht! Neben Englisch und Französisch, den offiziellen Landessprachen Kanadas, sind hier neun verschiedene Sprachen der Ureinwohner offiziell anerkannt. Als Besucher kommt man mit Englisch wunderbar zurecht, aber wer ein gelegentliches "mahsi" oder "quyanainni" einwirft, wird mit einem breiten Grinsen der Einheimischen belohnt.

Balsam für die Seele - Hotsprings

Selbst im tiefsten Winter verwöhnen die Northwest Territories mit wohliger Wärme. In den Mackenzie Mountains sind Thermalbecken, die aus heißen Quellen gespeist werden, weit verbreitet. Zu den bekanntesten zählt Kraus Hot Springs, ein beliebter Haltepunkt für Paddler am Ufer des South Nahanni River. Die Rabbitkettle Hot Springs werden von großen Kalziumkarbonat-Tuffsteinhügeln flankiert, während die Schwefelquelle Roche qui trempe a l'eau direkt am riesigen Mackenzie River in der Nähe der Dene Gemeinde Wrigley liegt.

Bisons über Bisons

Wer denkt, die Bisons seien mit dem Wilden Westen ausgestorben, hat weit gefehlt! Denn große Herden der riesigen Tiere streifen noch immer durch den Norden, wirbeln Staub auf, blockieren den Verkehr, grasen in den Vorgärten der Anwohner und tun einfach alles, was ihnen gefällt. Schließlich ist die Region noch immer IHR Königreich - einer der letzten Orte auf der Erde, an dem man die Tiere frei in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann.

Golf – ein seriöses Anliegen

Selbst hier, im großen, wilden Norden, lieben Golfer ihr Grün. Einige Städte der Northwest Territories bieten gepflegte Golfplätze mit gemähten Fairways und schönen Clubhäusern. Doch es gibt auch Golfplätze, die etwas naturbelassener sind und zum Spiel im Rough einladen. Wer seine Löcher unter der Mitternachtssonne spielen will und sich nicht davon stören lässt, wenn ein Rabe gelegentlich den Ball stiehlt, darf sich auf die wildesten Orte zum Abschlag freuen!

Kanadas bester Fish & Chips

Den besten Fish & Chips in Kanada gibt’s laut Reader's Digest in einem beliebten Restaurant in Yellowknife, einem wahren „Paradies für Backteig-Gerichte“. Mit Seen, wohin das Auge blickt, gibt es in den Northwest Territories natürlich viele Restaurants, die köstlichen fangfrischen Fisch anbieten - Felchen, Forelle, Hecht, Zander, Dorsch und viele mehr. Da gibt’s nur eines: ein kühles Bier schnappen, Bestellung aufgeben und einfach schmecken lassen!

Segelboote im Binnenmeer

Wenn man an das Grenzgebiet zur Arktis denkt, sind es nicht unbedingt Segelboote, die einem als erstes in den Sinn kommen. Aber dank der großen Wasservorkommen gehören Schaluppen, Schoner und Katamarane in den Northwest Territories zur Tagesordnung. Fast an jedem Sommerabend kann man anmutige Schiffe beobachten, die bei einer sanften Brise über den Great Slave Lake schippern.

Diamantenfieber

Goldrausch war gestern… Heutzutage ist in den Northwest Territories nicht mehr alles Gold, was glänzt – stattdessen sind es Diamanten, die am hellsten leuchten. Mit drei aktiven Minen, die täglich mehr als eine Million Dollar an Diamanten fördern, hat die Region der kanadischen Wirtschaft einen einzigartigen Glanz verliehen. Im NWT Diamond Centre in Yellowknife kann man die Geheimnisse der arktischen Diamantenminen ergründen. Klobige Rohdiamanten werden hier von fachkundigen Schleifern vor den Augen der Zuschauer in polierte Schmuckstücke verwandelt. Wer vor lauter Brillanz ganz geblendet ist, kann vor Ort selbst etwas „Bling Bling“ erwerben.

Welt der Superlativen: Die tiefsten Seen mit den größten Fischen

Ein tiefes Geheimnis liegt unter den Schaumkronen des Great Slave Lake… In der Nähe der Gemeinde Lutselk’e fällt der Seeboden unweit der Küste plötzlich und rapide um hunderte von Metern ab und bildet damit die tiefste Stelle in ganz Nordamerika. Liebevoll nennen die Einheimischen den Great Slave Lake daher „The bottomless lake“. Völlig unklar ist, wie weit es hier tatsächlich nach unten geht. Die offiziellen Angaben belaufen sich auf 614 Meter – tief genug, um den CN Tower zu versenken. Allerdings entdeckten Wissenschaftler bei kürzlich durchgeführten bathymetrischen Messungen der Wassertiefe mancherorts noch wesentlich tiefere Gräben. Eines ist jedoch Gewiss: Diese kalte, nasse Unendlichkeit ist ein Himmelreich für Forellen in XXL. Fünfzigpfünder stehen beim Angeln im Great Slave Lake an der Tagesordnung. Und weitaus größere Fische – mit Sicherheit Weltrekordgröße – lauern wahrscheinlich in den Tiefen des Sees und warten nur darauf, gefangen zu werden.

Wildwasser von Weltklasse

Was haben der Weiße Nil, der Sambesi und der Slave River gemeinsam? Sie sind die drei größten Wildwasser-Kajakflüsse der Welt. Mit dem Unterschied, dass es auf letzterem keine Krokodile gibt, die ihre hungrigen Mäuler stopfen wollen. Aber hier gibt es andere Abenteuer zu bewältigen… Dort, wo der gigantische Slave River kurz vor Fort Smith auf den Präkambrischen Schild trifft, explodiert er regelrecht zu einem Strudel aus haushohen Wellen, Bäume vernichtenden Wasserwirbeln und galoppierenden Strömungen. Die Stromschnellen locken Profi-Paddler aus der ganzen Welt, die ihren Mut und ihr Können an den verschiedenen Flussabschnitten mit grandiosen Namen wie Rollercoaster, Maelstrom, Rockem Sockem oder Molly’s Nipples unter Beweis stellen.

Highway zum Arktischen Ozean

Autofahrer bringen ihre Motoren seit neuestem beim ungewöhnlichsten Roadtrip der Welt auf Hochtouren. Die Strecke? Nordamerikas erster ganzjährig befahrbarer Highway zum Arktischen Ozean, der erst im November 2017 eröffnet wurde. Die "Straße nach Tuktoyaktuk" führt zum Nordpolarmeer - das Reich der Beluga-Wale, Eisbären und einer einzigartigen und reichhaltigen arktischen Kultur. Tanken und los geht’s!

Der seltene und riesige Schreikranich

Sie gehören zu den seltensten und größten Vögeln der Welt – und sie verbringen die Sommermonate in den Northwest Territories. Der rund 1,50 Meter große Schreikranich, von dem es in freier Wildbahn nur noch weniger als 500 Exemplare gibt, ist Opfer seines schwindenden Lebensraums. Im Wood Buffalo National Park hat er jedoch ein Schutzgebiet gefunden, in dem sich das schlaksige Federtier langsam vom Aussterben erholt. Es rentiert sich, hier nach ihnen Ausschau zu halten, denn in den letzten Jahren wurde immer häufiger von Sichtungen berichtet.

Kostenlose Fährfahrten

Autofähren gehören zum Charme des Nordens, wo nur wenige Flüsse mit Brücken überspannt sind. Im Sommer überqueren Fähren den Mackenzie, Liard und Peel River – und bieten Autoreisenden nicht nur eine kostenlose Transportmöglichkeit, sondern auch eine schnelle und unkomplizierte Gelegenheit, die mächtigen Wasserwege zu bestaunen. Auch im Winter ist eine Überquerung gut möglich, denn das dicke Eis wird jedes Auto problemlos tragen.

Abkühlung am Strand

Entgegen der landläufigen Annahme sind die Northwest Territories ein heißes Fleckchen Erde mit Temperaturen, die im Schein der nicht-untergehenden Sonne in die Höhe schnellen. Der Hitzerekord liegt hier bei stolzen 39,4°C – heißer als das Allzeithoch auf Hawaii. An schwül-sommerlichen Tagen machen sich Einheimische und Besucher auf den Weg zum Strand. Sandige Uferpromenaden – ideal zum Sonnenbaden – gibt es an zahlreichen Orten des Nordens.

Kommerzielle Fischereiflotte

Kommerzielle Fischerei ist nicht nur eine Angelegenheit für die Küstenregionen - sie bringt auch große Gewinne für den gesamten Norden. Die Fischereiflotte des Great Slave Lake liefert jedes Jahr etwa eine Million Pfund Weißfisch und andere Fischarten an Märkte, die sogar in weit entfernten Gebieten liegen, z.B. nach Brooklyn oder Moskau. Im Sommer erfolgt der Fischfang auf traditionelle Art, mit Booten und Netzen. Im Winter ist es schwieriger: Die Fischer legten ihre Netze unter das 1,20 Meter dicke Eis. Besucher können bei geführten Touren Einblicke gewinnen – oder, und das ist noch besser, den Fang direkt vor Ort probieren.

Entspannte Bewohner

Die Menschen des Nordens haben die niedrigste Bluthochdruck-Rate in ganz Kanada. Nur 12,3% Prozent der Einwohner der Northwest Territories leiden an Bluthochdruck, verglichen mit 18% der Kanadier insgesamt. Wie kommt es dazu? Wir glauben, dass es der stressfreie, spaßhaltige Lebensstil der Menschen ist. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass auch jeder Besucher den Norden als perfekten Ort zum Entspannen erleben wird.