Hoch oben im Norden Kanadas scheint der Winter mit seinen frostigen Temperaturen nicht von dieser Welt zu sein. Der Frühling dagegen verheißt Aufbruchstimmung, während der Sommer mit seinen endlos langen Tagen ganz aus dem Häuschen ist und manchmal sogar ein bisschen übertreibt. Der Herbst ist daher vielleicht die angenehmste Jahreszeit von allen. Also, rein in die wärmenden Flanell-Klamotten und viel Spaß bei all den Dingen, die den Herbst in den Northwest Territories ausmachen:
1. Die Rückkehr der Nacht
Nach Monaten endlosen Tageslichts, erscheint die Rückkehr der Dunkelheit fast schon als wohlige Erleichterung – sie tröstet, sie hüllt ein und beruhigt.
2. …. und die Rückkehr der Polarlichter
Das Beste an der neuerlichen Dunkelheit ist wahrscheinlich die damit verbundene Rückkehr der Aurora Borealis. In der Tat ist der Herbst die beste Zeit, um die himmlische Lichtershow zu genießen, bevor die Kälte des Winters einsetzt.
3. Leere Campingplätze
In der heißen Jahreszeit sind die Naturparks der Northwest Territories voller Besucher – nicht so viele wie im Süden Kanadas, aber immerhin. Im Herbst dagegen wird es deutlich leerer und es gibt auf den Campingplätzen freie Auswahl. Was gibt es schöneres, als an einem frischen und friedlichen Herbstmorgen völlig alleine am Ufer eines Flusses oder Sees eine dampfende Tasse Kaffee zu schlürfen?
4. Karibus
Im Herbst beginnen sich die in den Northwest Territories allgegenwärtigen Karibus in Massen zu bewegen. Große Herden strömen von der arktischen Küste Richtung Süden und ziehen dabei durch die Barrenlands zur Baumgrenze. An manchen Orten, wie z.B. entlang des Dempster Highways oder auf abgelegenen Lodges in der Tundra, befindet man sich praktisch inmitten dieser großen Migrationsbewegung.
5. Erntezeit
Apropos Karibus … der Herbst ist Erntezeit. Die Einheimischen machen sich daran, ihre Gefriertruhen für den nahenden Winter zu füllen. Der Herbst ist daher eine ideale Jahreszeit, um die Siedlungen der indigenen Bevölkerung zu besuchen und mehr über ihre traditionelle Lebensweise zu erfahren.
6. Knackig frische Herbstwanderungen
Der Herbst ist in den Northwest Territories die beste Jahreszeit für eine Wanderung. Das bereits deutlich frischere Wetter kühlt angenehm, wo im Sommer der Schweiß tropft. Wer in Yellowknife unterwegs ist, sollte den Ingraham Trail zu den schönen Cameron Falls erwandern.
7. Der erste Schnee pudert die Landschaft
In einigen Teilen des Nordens nennen sie ihn „Endstaub“ – den ersten Schnee des Herbstes, wenn die Gipfel wie mit Puderzucker bestäubt werden. In den kommenden Wochen arbeitet sich die Schneegrenze dann hangabwärts, bis es – viel zu früh – überall weiß ist.
8. Beeren
Mhmmm, mhmmm … Sobald die Nächte kalt werden, steigt der Zuckergehalt der Beeren, und sie erhalten den letzten Reifeschliff zum Pflücken. Die Beerenernte ist im Norden fast schon ein Wettkampfsport, bei dem manch einer sogar ein Flugzeug chartert und aus der Tundra hunderte Pfund der saftigen Pracht mitbringt. Einige der besten Orte zum Beerenpflücken finden sich entlang der Allwetterstraße von Inuvik nach Tuktoyaktuk. Von der Hand in den Mund – so macht der Herbst Spaß!
9. Vogelbeobachtung
Wenn das laute Schnattern der Gänse auf ihrem Zug Richtung Süden nicht mehr zu überhören ist, weiß man, dass der Herbst da ist. Auch dutzende anderer Vogelarten nutzen den Himmel über den Northwest Territories für ihre Migration und machen den Herbst damit zur besten Jahreszeit für Vogelbeobachtungen.
10. Gemütliches Hüttenleben
Im Herbst muss man sich nicht dafür entschuldigen, wenn man zum Couch Potato wird und drinnen bleibt. Im Gegenteil! Wer genießt es nicht, sich in einer gemütlichen Blockhütte mit dem Lieblingsbuch aufs Sofa zu kuscheln? Auch dafür ist der Herbst schließlich da!
11. Gaumenschmaus
Auch Herbstschlemmereien sollten keine Schuldgefühle hervorrufen. Bevor die große Kälte kommt, ist es völlig in Ordnung, die Energiereserven aufzustocken. Hat jemand Lust auf Elchgulasch oder andere Leckereien von der lokalen Speisekarte?
12. Großartige Laubfärbung
Ab Ende August bis in den September hinein färbt sich die Tundra so rot, dass es aussieht, als würde sie brennen. Eine ganze Landschaft erstrahlt in leuchtendem Karminrot! Es ist die schönste Zeit des Jahres, besonders in den Barrenlands. Bei einem Rundflug lassen sich die kräftigen Farben in ihrer vollen Pracht genießen.
13. Fototermin in den Barrenlands
Und eben weil der Herbst die schönste Zeit des Jahres ist, strömen (Hobby-)Fotografen in Scharen in die Northwest Territories. In den Lodges der Barrenlands werden Fotoworkshops angeboten, in denen man lernt, wie all die Naturschönheit in Bildern festgehalten werden kann.
14. Angeln
Auch Angeln steht in den Northwest Territories im Herbst auf der Agenda. Die Gewässer sind noch nicht zugefroren und Hechte, Forellen und Saiblinge beißen eifrig an. Mit wärmender Wollmütze ausgestattet lässt sich die Angelschnur gut auswerfen.
15. Und das beste von allem: Keine Insekten!
Ja, richtig gehört! Im Herbst gibt es hier im Norden weder lästige Moskitos, noch bissige Blackflies (Kriebelmücken), noch biestige No-See-Ums (Gnitzen) noch fiese Bremsen.
Wenn DAS kein Grund für den Herbst in den Northwest Territories ist!